Am Montag war es mal wieder soweit: Steve Jobs, CEO von Apple, stellte auf seiner WWDC-Keynote diverse Dinge vor, die für Software-Entwickler mobiler Apps weitreichende Konsequenzen haben dürften. Zum einen in negativer Hinsicht, da aufgrund der geplanten neuen Funktionen diverse Apps obsolet sein dürften. Ich denke da an Anwendungen wie Camera+, Instapaper, Read it Later, Hipstamatic und diverse andere Apps.
Aber natürlich gibt es auch positive Aspekte, die mit der Einführung von iOS 5 und iCloud im Herbst hinzukommen werden. Dazu zählen unter anderem:
iCloud: Mithilfe des Cloud-Dienstes iCloud können Sie als Entwickler Ihre Apps mit den entsprechenden Schnittstellen versehen, die aus ihrer Anwendung eine echte Cloud-App machen. Dabei werden Änderungen, die Anwender an Dokumenten, Bildern, etc. vornehmen, automatisch auf sämtlichen verbundenen Geräten via Cloud aktualisiert.
Notification Center: Benachrichtigungen auf iPhone & Co. ist ja nichts Neues, die Darstellung direkt am Handydisplay allerdings schon. Dabei setzt das neue Benachrichtigungssystem auf dem alten auf, sodass lokale Nachrichten weiterhin funktionieren. Darüber hinaus sind die wichtigsten Benachrichtigungen bereits in Xcode eingebaut, sodass sich diese noch einfacher in künftige Apps einbauen lassen sollten.
Newsstand: Mit diesem Feature in iOS lassen sich Zeitschriften und Zeitungen direkt für iPhone und iPad abonnieren. Und das Newsstand Kit für Entwickler bietet hierfür einiges: Neue Ausgaben werden automatisch auf das mobile Geräte transferiert und In-App-Purchasing ist mit Newsstand ebenfalls möglich, und das wird zudem von Xcode unterstützt.
Automatic Reference Counting (ARC): Mit dieser Technik soll das Verwalten von benötigtem Speicherplatz einfacher werden, da mithilfe von ARC für Objective-C sämtliche Speicheroperationen direkt von Compiler übernommen werden, in diesem Fall vom Apple LLVM Compiler. Hierbei reserviert der Compiler benötigten Speicherplatz selbstständig und gibt diesen auch wieder frei, wenn er nicht mehr benötigt wird. Der Compiler erhält hierfür genaue Kenntnisse über sämtliche Objekte Ihres Quellcodes und weiß daher genau, wann wieviel Speicherplatz erforderlich ist. Dies wird wohl Programmabstürze aufgrund von Speicherlecks oder anderen Dingen reduzieren.
Twitter: Mit der vollständigen Twitter-Integration in iOS 5 können Sie ihre eigenen Apps mit wenigen Mausklicks um Twitterfunktionen erweitern, und zwar mit sämtlichen Features, die man von Twitter kennt. So wie das Hinzufügen der aktuellen Position und von Bildern sowie das Kürzen von URLs.
Storyboard: Mithilfe neuer Funktionen in Xcode können Sie vor der ersten Programmierzeile Ihre App mithilfe eines Storyboards entwerfen, bis sie genau wissen, wie diese einmal aussehen soll. Dies eignet sich vor allem für mobile Anwendungen, die mehrere Views aufweisen und die zur Kategorie Navigation gehören.
AirPlay: Das erste Mal implementiert in iOS 4.2, bietet AirPlay unter iOS 5 neue, nützliche Funktionen. So können Sie als Entwickler mithilfe der zugehörigen APIs dafür sorgen, dass der Inhalt Ihrer iPad-Apps via Apple TV auf HTV-Fernsehgeräte übertragen werden können. Darüber hinaus können iOS5-Apps Video und Audio vom iPad per HTTP streamen, und das sogar verschlüsselt.
Core Image: Es soll nun einfacher werden, eigene Kamera-Apps zu entwickeln, denn dank des Core Image Frameworks stehen Entwicklern sämtliche Funktionen zur Verfügung, die man für die Bildbearbeitung am iPhone oder iPad braucht. Dazu gehören zahlreiche Effekte, das Entfernen roter Augen, die automatische Verbesserung von Fotos und die Gesichtserkennung.
OpenGL ES: Mit dem neuen GLKit bekommen Spieleentwickler ein Framework an die Hand, mit dem sich Render- und Textur-Funktionen einfacher implementieren lassen, die von OpenGL ES 2.0 unterstützt werden. Dazu gehören unter anderem hardware-beschleunigte mathematische Funktionen, mit denen komplexe 3D-Szenen schneller programmiert werden können. Zudem bietet der OpenGL ES-Debugger die passende Testumgebung in Xcode.
iMessage: Mit diesem neuen Tool in iOS 5 lassen sich Chats über mehrere iOS-Geräte hinweg führen. Falls Sie eine App planen, die solche Funktionalitäten bieten soll, liefert das iOS 5 SDK sämtliche APIs und Funktionen dafür.
LBS-Simuationen: Mit dem iOS 5 SDK besteht endlich die Möglichkeit, Ihre LBS-Apps direkt auf dem Rechner zu testen. Hierfür existieren vorgefertigte Karten und Routen innerhalb des iOS-Simulators, mit deren Hilfe Sie Ihre Anwendung ausgiebig testen können.
Mehr Infos zu den neuen iOS-Funktionen für Entwickler bekommen Sie auf apple.com.